Konisation

Die Konisation ist eine Operation am Muttermund, bei der ein Gewebekegel (Konus) aus dem Gebärmutterhals (Zervix) ausgeschnitten und anschließend histopathologisch untersucht wird.

Bei auffälligen zytologischen Befunden (Pap-Abstrich) - die schwerwiegend oder nicht nach einer angemessenen Beobachtungsphase zurückgegangen sind - wird eine gezielte Gewebeprobe oder eine Konisation durchgeführt.

Eine Konisation ist bei folgenden zytologischen Befunden erforderlich:

  • CIN 1 (zervikale intraepitheliale Neoplasie) – mindestens ein Jahr persistierend (wiederholt auftretend und gesichert durch zytologische Abstriche)
  • CIN 2, CIN 3
  • Verdacht auf Mikroinvasion
  • Endozervikal (im Gebärmutterhalskanal) gelegene Prozesse

Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose. Er dauert etwa 20 Minuten. Nach Fixierung des Muttermundes mit zwei Kugelzangen wird die Portiooberfläche (Muttermundoberfläche) mit einer 3 %igen Essigsäurelösung, die die veränderten Zellen darstellt, angefärbt.

Die Essigsäure bewirkt ein Ausfallen von Eiweiß in den Zellkernen. Kolposkopisch findet man so ein essigweißes Areal (z. B. Zervixdysplasien). Anschließend wird die Schiller’sche Jodprobe durchgeführt.

Gesundes Plattenepithel färbt sich dabei dunkelbraun an, dysplastische Zellen zeigen eine gelbe Farbe. Je nachdem, ob die veränderten Zellen sich auf der Oberfläche des Muttermundes oder im Gebärmutterhalskanal (Zervikalkanal) befinden, entscheidet sich, ob der Konus sehr flach oder etwas tiefer, in den Zervikalkanal hinein, ausgeschnitten werden muss.

Es gibt verschiedene Techniken der Konisation. Entweder wird der Konus mit dem Skalpell (Messerkonisation), einem Laser (Laserkonisation) oder wie heute meist üblich, mit der elektrischen Schlinge (Schlingenkonisation) ausgeschnitten.

Jede Methode hat Vor- und Nachteile. Weil aber die Konisation mit der elektrischen Schlinge sowohl unter dem Aspekt der Komplikationen, vor allen Dingen der Blutungen bei und nach der Operation und der histopathologischen Beurteilbarkeit gut abschneidet, wird sie heute bevorzugt angewendet.

Da sich auch im oberen Teil des Zervikalkanales nach der Konisation noch veränderte Zellen befinden können, muss auf jeden Fall noch eine Zervixabrasio, das heißt eine Ausschabung des oberen Teiles des Gebärmutterhalses erfolgen.

Postoperativ treten kaum Schmerzen auf. Die Operation ist insgesamt risikoarm. Sie kann auch ambulant durchgeführt werden.

Ihr Nutzen

Eine Konisation ermöglicht eine exakte histopathologische Untersuchung. Sie ist in der Regel auch die Therapie der verdächtigen Veränderung des Muttermundes.